Beratung für geschlechtliche Vielfalt
Herzlich Willkommen!💗

Wir sind die Beratungsstelle für geschlechtliche Vielfalt (BGV e.V.). Wir bieten Peer to Peer und Fachberatung für queere Menschen, ihre Angehörigen und Interessierte.

Suchen sie Beratung? (Patient*in/Angehörige/Unsicher)

Wenn sie uns direkt kontaktieren wollen, klicken sie auf den Beraten-button oben links oder springen sie direkt runter zum Kontaktformular.

Um unserer Beratungsstelle Göppingen einen Besuch abzustatten, für Infos, Beratung und Fortbildung folgen sie entweder diesem Link oder nutzen sie das Navigationsmenu oben.

Doch neben unserer Beratungsarbeit tun wir noch viel mehr! 🤩

Sind sie vom Fach?(Medizin/Soziales/Bildung)

Vielleicht sind sie aus Baden Württemberg oder Hessen und wollen mit uns zusammen arbeiten? Dann sind sie in unserer Beratungsstelle Göppingen oder der Netzwerkstelle Schwalm-Eder genau richtig!

Sind sie vom Fach und suchen Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Gender Health and Ethics oder wollen sie sogar mit forschen? Auch das ist möglich beim Center for Health Consumer Ethics and Evidence Based Gender Health.

Scrollen sie gerne weiter um mehr über den Verein zu erfahren. Es lohnt sich!

News

Wir beraten und helfen

Unser Beratungsangebot richtet sich an Menschen, die sich nicht oder nicht eindeutig dem Geschlecht zugehörig erleben, welches ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde. Wir machen das in enger Mitarbeit im LGBTTIQ-Landesnetzwerk Baden-Württemberg, das dafür vom Land Baden Württemberg gefördert wird.

Wir beraten auch Angehörige und von Diskriminierung Betroffene. Verschwiegenheit und ein geschütztes Umfeld sind uns wichtig.

Das Beratungskonzept erfolgt auf der Grundlage der Standards und Qualitätssicherung für psychosoziale Beratungsangebote für LSBTTIQ-Menschen. Die wissenschaftlich-medizinische und supervisorische Leitung der BgV-Beratungsstellen erfolgt durch Dr. Dr. Claudia Haupt.

F&A

Image by Freepik

Bei BGV e.V. erhältst du Beratung von Peerberater_innen mit Erfahrung aus der
Selbsthilfe. Unsere Berater_innen werden durch Fortbildungen der Fachgesellschaft jbi.dghce.de geschult.

Die Fachstelle für Transgender, genderdiverse und Intersexuelle Personen in Luzern unterstützt unsere Beratung durch Schulung, Mentoring und Intervision.

Eine besondere Qualität unserer Beratung ist, dass die Berater_innen selbst lsbttiq
sind. Wir leben, sehen und akzeptieren die gesamte Vielfalt an Geschlechtern und sexuellen Orientierungen. Die Kompetenzen, um dich gut zu unterstützen, haben die Berater_innen durch fachliche Ausbildung und/oder Erfahrung aus der
Selbsthilfe erworben. Wir orientieren uns an klar definierten und
transparenten Beratungsstandards.

Alle deine Anfragen werden von uns so diskret wie möglich behandelt. Auch wir unterstehen einer Schweigepflicht, ähnlich wie Ärzte. Unsere Beratungsstellen sind ein „save space“ – das bedeutet, dass wir Termine auch so anbieten können, dass vor, während und nach einer Beratung niemand in der Beratungsstelle ist.

In unserer neu eröffneten Fachberatungsstelle in Göppingen ist mit der Mauch’schen Villa sogar ein alleinstehendes Gebäude in einem Garten – etwas außerhalb des Stadtzentrums zu den Beratungsterminen gänzlich ohne Publikumsverkehr.

Nein, es gibt kein muss. Wir beurteilen Menschen nicht nach der Kleidung oder dem Auftreten. Im Fokus steht der Mensch, nicht das Äußere. Und schon gar nicht in dieser binären Zuschreibung von entweder/oder.

Im Erstgespräch stellen wir das Beratungsprojekt und die Qualitätsrichtlinien vor. Danach erarbeiten wir den Beratungsauftrag: Welche Hilfe wird benötigt? Was soll erreicht werden? In welchem Zeitrahmen soll ein Ziel erreicht werden? Und wie kann der Weg dorthin aussehen?

Unser zentrales Anliegen ist der sogenannte „informed consent“ – wir entscheiden nicht, wir stellen alle Optionen ausführlich dar und ermächtigen unsere Ratsuchenden so, selbst Entscheidungen treffen zu können.

Diese werden nach dem Grundsatz der Datensparsamkeit, vertraulich behandelt.

Ja, unter Berücksichtigung der gegebenen Einzelsituation. Es gibt viele Strategien und Wege, seine Mitmenschen mit der eigenen Thematik aufzuklären. So verständlich ein „ich will voran kommen“ ist, streben wir eine ruhige und geordnete Vorgehensweise an.
Dies hat sich bewährt – und wir unterstützen auch durch Workshops und Seminare, falls das Umfeld auf so ein Outing „vorbereitet“ sein will. Hier arbeiten wir – nur in Absprache mit unserem Ratsuchenden und wo sinnvoll – auch mit Schulen, Arbeitgebern und Familien, Jugendamt und Betreuungsbehörden zusammen.

Wir können bis zu fünf Beratungstermine a 50 Minuten kostenfrei für jede_n
Ratsuchende_n durchführen, da wir im Rahmen des Aktionsplans für Akzeptanz und gleiche Rechte vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration
Baden-Württemberg gefördert werden.

Die Beratung ist grundsätzlich kostenlos für sie. Wir arbeiten ehrenamtlich und die LSBTTIQ Beratung wird gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.

Spendenkonto:
Verein zur Unterstützung des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg e.V.
IBAN: DE06 4306 0967 7925 8193 00
BIC: GENODEM1GLS
Die LSBTTIQ Beratung Baden-Württemberg freut sich über ihre Unterstützung.
https://www.netzwerk-lsbttiq.net/

Beratungsstelle Göppingen

Klicken Sie hier, um in unsere Beratungsstelle zu gelangen.

Helga Hedi Denu
Fachberaterin LSBTTIQ*-Landesnetzwerk Baden Württemberg
Hohenstaufenstraße 2,
73033 Göppingen

Foto der Mauch'schen Villa in Göppingen - Blick auf das Fachwerkgebäude mit roten Klappläden

Unser Leitbild

Geschlecht ist ein extrem komplexes Feld, andererseits ein Thema, das jedem Menschen ganz persönlich unter die Haut geht, Geschlecht bedeutet nackt und verletzlich sein. Geschlecht ist eine elementare Tatsache. Im Alltag ist Geschlecht eine fulminante Realität, die das Leben jedes Menschen bestimmt; jeder Mensch ist geschlechtlich einzigartig. Daher ist Geschlecht vielfältig.

Nun steht Geschlecht nicht wie ein Denkmal statisch in der Landschaft, sondern ist recht lebendig, existiert als buntes, individuell einzigartiges Geschlechtsleben.

In der lebendigen Vielfalt und Einzigartigkeit lassen sich 4 grundlegende Dimensionen ausmachen.

Nämlich:

  • Erotik: Hierzu gehören Phänomene wie Lust, Leidenschaft, Orgasmen, Ekstase, Befriedigung usw.
  • Fürsorge: unter anderem Beziehungsqualitäten wie Wärme. Güte, sich kümmern um, Fürsorge, Pflege
  • Macht: Beziehungsqualitäten wie Führung, Herrschaft, Dominanz, Partnerschaft, Stärke, Überlegenheit
  • Gewalt: Einvernehmlichkeit, Zwang, physische, psychische, soziale, strukturelle Gewalt, Kraft

Träger des individuellen Geschlechts ist der lebendige Leib.

Diese vier Bausteine werden leiblich als Lust, Wärme, Zufriedenheit, kurzum Geschlechtseuthymie, als Aspekt von Gesundheit,  erlebt.

Aus dem bisher gesagten wir klar: Geschlecht und Geschlechtsleben sind für uns keine fixen Strukturen oder Eigenschaften, sondern haben Beziehungscharakter. Erotik, Fürsorge, Macht und Gewalt sind geschlechtlich keine »Attribute«, sondern werden in Beziehungen gelebt, sie sind also »zwischen uns«. Auch der Leib hat sozialen Charakter. So gesehen sind Begriffe wie geschlechtliche Identität »asozial«, statisch und alles andere als lebendig.

Dies zeigt sich bei Individuen mit besonderen Geschlechtsvarianten wie z.B. Personen mit Geschlechtsinkongruenzen besonders eindrücklich.

Beispiel »Konstitutionelle Geschlechtsinkongruenz« (Cornelia Kunert), früher nannte man diese geschlechtsleiblichen Existenzmuster trans*, Transsexualität, Transgender, Enbie usw.: das persönliche Erleben ist geprägt durch ein geschlechtlich Anderes im eigenen Leib, dessen die Betroffenen gewahr werden und das zunehmend das eigene Ich »in Beschlag nimmt«, bis hin zur vollständigen Substitution des Ichs durch das geschlechtlich Andere in mir. So gesehen sind Transitionsprozesse Beziehungsgestaltung und -entwicklung zum Anderen in mir.

Oder ein anderes Beispiel geschlechtsleiblicher Inkongruenz: Frauen, die unter habituellem Abort leiden (habituellen Abort wird das Auftreten von mehreren spontanen Fehlgeburten verstanden). Diese »Mütter ohne Kinder«, die ähnlich diskriminiert werden wie Menschen mit konstitutioneller Inkongruenz, nämlich als »fehlerhafte Frauen«, leiden still, voller Sehnsucht nach dem Anderen in ihr, das verloren wurde und Verletzungen hinterlässt.

Noch ein Beispiel: Männer mit »erektilen Dysfunktionen«, als »Versager« diskriminiert und tabuisiert, denen Deutungen wie z.B. »Mutterfixierung« und »unbewusste Homosexualität« unterstellt werden, leiden unter dem Verlust der erotischen Beziehung zum Anderen/zur Anderen, die eigene geschlechtliche Leiblichkeit wird als unstimmig (inkongruent) erlebt, sie werden einer Sehnsucht nach dem Anderen in ihrem Geschlechtsleib gewahr, nach liebevoller Lust, die unerreichbar scheint und stilles Leiden befördert, ein Körperteil (Penis) wird als befremdlich erlebt und ist mit Verzweiflung verbunden. Fazit: Das Beziehungsparadigma erweist sich als ausserordentlich hilfreich, um geschlechtliche Inkongruenzen zu verstehen.

Der BGV e.V. kennt neben den vier Basisdimensionen von Geschlecht, auch eine Metadimension, die letzteren vorgeordnet ist, nämlich Alterität.

Für uns steht nicht so sehr das Gemeinsame, das, worin wir uns gleichen, im Vordergrund, sondern  die Differenzen zwischen den Individuen. Unser alteritätsethisches Konzept bezieht sich vor allem auf das Werk des französisch-litauischen Philosophen Emmanuel Lévinas. In dessen Konzept steht der Andere, der Nächste, absolut im Vordergrund. Er geht nicht von autonomen, unabhängig handelnden Subjekten und deren Ego, Egoismus, Vorstellungen, Zielen und Zwecken aus, sondern vom absoluten Anspruch des Anderen, Nächsten, auf den wir immer schon auf irgendeine Weise antworten. Wir sind dem Anderen, Nächsten, in seiner Verletzlichkeit Güte schuldig, eben weil wir auch verletzlich und verletzt sind. Ähnlich wie der barmherzige Samariter sind wir die »Geisel« des verletzten Anderen, Nächsten, wir sind ihm in unserem Handeln absolut verantwortlich. Beim Konzept der Alterität geht es nicht um Selbstgefälligkeit, sondern um (je) meine absolute Verantwortung gegenüber dem Anderen. Unsere alteritätsethisch orientierte Praxis der geschlechtlichen Gesundheitsversorgung leitet ihre Humanität und Ethik aus zwischenmenschlichen Beziehungen her (Bennent-Vahle).

Willkommen bei unserer Beratungsstelle für geschlechtliche Vielfalt!

Kontaktieren sie uns für
mehr Informationen

„Im Alltag ist Geschlecht eine fulminante Realität, die das Leben jedes Menschen bestimmt; jeder Mensch ist geschlechtlich einzigartig.“